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:: 01.08.2009 FRAUENRADWALLFAHRT nach Maria Zell

:: Fotos

 

:: BERICHT der KÜRN-BERG-RADLER

Samstag 1. August 2009, Punkt 6.00 Uhr

Den Frühaufstehern von St. Peter und Umgebung zeigt sich ein buntes Bild: 36 Radlerinnen verlassen bei Sonnenaufgang in einem richtigen Tross von der Kirche kommend den Ort Richtung Seitenstetten…noch ahnt niemand wohin sie ihr Weg im Laufe des Tages noch führen wird.

Im Morgengrauen von Herrn Pfarrer Schuh in St Peter verabschiedet und mit besten Wünschen auf den Weg geschickt rollen wir uns langsam ein und bilden ein homogenes Feld.  „Wir verbringen heute einen Tag unseres Lebens gemeinsam um zu wallfahrten.“

Nach dem ersten warm fahren geht es dann recht flott dahin, durch Seitenstetten und auf den ersten „Hügel“ die Wieser Höhe zum Aufwärmen. Nach einer gemütlichen Abfahrt erreichen wir bald schon Waidhofen und durchqueren die Stadt der Türme, in der noch kaum jemand unseren Weg kreuzt. Weiter geht’s nach Opponitz, wo noch letzte Nebelschwaden die Sicht auf herrlichen Sonnenschein trüben. Klopause Nummer eins bei einem Wirt am Streckenrand: jedoch keine Zeit für Frühstück – stattdessen gibt’s Müsliriegel oder Bananen und erste geleerte Getränkeflaschen werden mit Dopingmitteln a la Peeroton wieder aufgefüllt.

 

Schließlich wartet ja die Gripp, die von allen souverän bezwungen werden will, als erste Bergwertung des Tages auf uns… noch aber teilweise im Schatten liegend erklimmen rasch alle Radlerinnen die Anhöhe und beweisen ihre Kraft.

Weiter rollts wieder leichter nach Göstling bis wir schließlich Lunz am See erreichen.

Durchatmen, denn dort gibt’s die erste Pause, wo von Christa und Heinz bereits für die ganze Mannschaft Weckerl bereitgestellt sind und die Speicher erst einmal wieder aufgefüllt werden können. Programm wie zuvor, Klogehen, Trinkflaschen füllen und essen essen essen. Schließlich sind wir schon mindestens 3 Stunden 30 unterwegs und das Frühstück liegt schon eine ganze Weile hinter uns.

Auf der Gripp werden wir bereits von Herrn Pfarrer Schuh eingeholt, der uns kräftig anfeuert und in Lunz dann eine erste Andacht in der Kirche hält. Gestärkt treten wir aus der kühlen Kirche wieder ins Freie, wo es inzwischen ganz schön heiß geworden ist. Unbeeindruckt schwingen sich aber alle wieder aufs Rad und strampeln fest weiter, in Gedanken schon beim Zeller Rain. Bis dahin haben wir aber noch eine Stunde Anfahrt und gegen Ende schlängelt sich die Straße schon stetig leicht bergauf. Vor lauter Tratschen fällt das aber kaum auf und auf den Tacho rennt Kilometer für Kilometer dahin.

Erst als sich der Zeller Rain vor uns erhebt, werden die Gespräche etwas spärlicher und doch sind wir froh, dass wir ihn endlich nach ca 80 Kilometern erklimmen dürfen. Umgeben von edlen Forsthäusern bezwingen wir die ersten steileren Kilometer hinauf zu den Holzhüttenböden, dann weiter nach Neuhaus. Wir kämpfen, denn unsere Wadeln sind nach der gefahrenen Strecke nicht mehr frisch und die Sonne legt sich glühend auf den Asphalt und brennt auf uns und die umliegenden Felsen herunter. Irgendwann erblicken wir aber das Wirtshaus beim Sender und treten noch einmal kräftig in die Pedale, um uns angemessen belohnen zu können oben.

Bald ist die Gruppe wieder vereint und um 13.00 Uhr brechen wir auf zur langen Abfahrt und den letzten Kilometern bis zur Basilika nach Mariazell. Nach dem Einzug mit der eigens angefertigten Wallfahrerfahne gibt’s Gruppenfotoshooting. Danach führt uns Herr Pfarrer Schuh dankenswerterweise ins Himmelreich (zum Essen) und gestärkt feiern wir mit vielen Nachgekommenen im Anschluss eine Messe.

 

Ein großes Dankeschön gebührt den Organisatoren – allen voran Christa Fischer für den perfekt geplanten reibungslosen Ablauf, die Vorbereitung (der Messe) und die Versorgung der Gruppe (mit Nahrung und motivierenden Worten) sowie den männlichen Begleitfahrzeugfahrern und Abholern (Karl danke!).

Ausgestattet waren wir nämlich wie bei einer Tour de France Etappe: Begleitfahrzeug voran mit Warnblinkanlage, Begleitfahrzeug hinten mit Vorsicht Radfahrer-Hinweis-Schild und Bus für Gepäck und Reparaturmaterialien. Für den Fall der Fälle (technisches Gebrechen) nahmen wir auch Christoph Kaiser mit – ein Ausnahmeradler also (weil männlich), der die bereits 5. Wallfahrt immer wieder unterstützt. Für seelisches Gebrechen stand Herr Pfarrer Schuh auf den Anstiegen bereit mit anfeuernden  und aufbauenden Worten. Danke!

 

Bleibt nur noch anzumerken, dass der spannende wenn auch anstrengende Wallfahrtstag auch nächstes Jahr seine Fortsetzung finden wird und alle Frauen herzlich eingeladen sind sich auf diese neue Erfahrung einzulassen.

 

»Um Mensch zu sein und Mensch bleiben zu können braucht es das Ausruhen, das Auftanken, das Zurückschauen, die Standortbestimmung und den Blick voraus. Wallfahrten können dazu eine wertvolle Hilfe sein. Wegerfahrungen, neue Orte, andere Menschen, all das kann neue Sichtweisen eröffnen. Es gilt dabei, Zeit für sich, Zeit für Mitmenschen und Zeit für Gott einzuplanen. All das im richtigen Maß setzt Kräfte frei und gibt neue Impulse für das tägliche Leben (Joh 10, 10).«

TEAMPRESSE Bas "Quälerin" Leitner